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entzog.
»Tregarth«, sagte sie, »in den letzten vier Monaten haben mich zwei Männer zu
vergewaltigen versucht; ich habe sie beide getö-
tet.«
Erstaunt sagte er: »Aber ich habe doch gar nicht& «
»Das weiß ich«, sagte sie ungeduldig. »Ich will dir nur meinen
Standpunkt klarmachen. Ich mag dich. Aber ich werde nicht mit dir schlafen.«
»Ich wollte doch gar nicht& «
Wieder unterbrach sie ihn. »Du bist ein recht anständiger Kerl.
Ich habe sonst niemanden, und es sieht so aus, als ob du auch niemanden hast
aber ich will nicht schwanger werden, und ich habe keine zuverlässige
Möglichkeit, um es zu verhindern. Ver-
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stehst du, was ich dir damit sagen will?«
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Er grinste. »Ich verstehe sehr gut«, sagte er.
Zwar lagen Schiffe im Dock von Port Canaveral, aber sie waren in einem äußerst
schlechten Zustand. Drei große Ozeanfrachter lagen in schwerer Schräglage
neben ihren Piers. Sie waren ein-
fach aufgegeben und ausgeplündert worden.
»Das waren die Schiffe, mit denen General Marcus McKen seine
Weltraumbasis versorgte«, sagte Jannie Storm.
»Wollen wir uns nach Süden nach Port Everglades aufma-
chen?«
»Wir sehen uns noch ein wenig um«, sagte Jannie. »Vielleicht ist noch etwas
von der Weltraumbasis des Generals übriggeblie-
ben. Ich glaube, sie liegt da drüben am Ufer.«
Zehn Minuten später blickten Tregarth und Jannie Storm auf einen
Stacheldrahtzaun, an dem ein schiefes großes Metallschild hing. Darauf stand
mit roter Farbe:
ZUTRITT VERBOTEN!
WELTRAUMBASIS McKEN
GELÄNDE DER FRIEDENSSTAFFEL
UNBEFUGTE WERDEN
ERSCHOSSEN
»Irgend jemand ist immer noch hier«, sagte Jannie Storm ver-
blüfft. »General McKens Leute haben das Zeichen nicht aufge-
stellt. Die hätten keine Warnungen ausgesprochen.«
»Vielleicht ist ihnen das Sonnenlicht nicht bekommen«, sagte
Tregarth geistesabwesend. Er spähte durch den Stacheldraht-
zaun und konnte Umrisse ausmachen. Ein Gerüst, das sich in den Himmel reckte.
Ein weißes Gebäude, das so riesig war, daß
es die gesamte Kuppel von Atlantica-City nicht hätte aufnehmen können. Eine
lange Straße führte darauf zu, die beinahe bis an den Stacheldrahtzaun reichte
dann war sie unterspült worden.
»Was willst du jetzt machen, Tregarth?«
»Einen Weg hinein finden«, sagte er knapp.
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Sie seufzte und grinste dann. »Ich bin dabei«, meinte sie.
»Aber wenn du da rein willst, gibt es einfachere Wege, als über diesen Zaun zu
klettern. Wir könnten einfach mit dem Wagen ein
Loch hineinrammen.«
Es stellte sich heraus, daß das nicht nötig war; einen halben Ki-
lometer zum Strand hin lag der Stacheldraht unter einer Sand-
düne begraben. Flach und nackt lag das Land vor ihnen, und nur vereinzelte
Fundamente zeigten noch an, wo sich früher einmal
Gebäude befunden hatten. Die Gebäude waren gesprengt wor-
den, vermutlich, um Angreifern keine Deckung zu bieten.
Doch als sie wieder auf die alte Straße kamen, befanden sich
Bauwerke vor ihnen, die nicht zerstört worden waren. »Vorsich-
tig«, warnte Jannie Storm vom Geschützturm des Panzers. »Vor uns liegt ein
Maschinengewehrnest!« Doch in der Nähe gab es keinerlei Lebenszeichen, und als
Tregarth vorsichtig darauf zu-
fuhr, konnten sie erkennen, daß die Gewehrscharten mit Sand gefüllt waren. Das
Nest war verlassen.
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Einige Male kamen sie an ausgebleichten Knochen vorbei, wo ein Tier oder ein
Mensch in der sengenden Sonne gestorben war.
Dann näherten sie sich dem ausgedehnten Startfeld. Tregarth konnte einen
Kontrollturm erkennen, der neben einem zerstörten
Hangar beinahe winzig aussah.
Doch nirgends waren Luft- oder Raumfahrzeuge der Friedens-
staffel zu sehen. Nichts rührte sich. Und auch der Kontrollbun-
ker, der am Fluß lag, war ebenso menschenleer.
Aber gleich hinter dem Bunker am Flußufer
»Da ist ein Boot!« rief Jannie. »Und da sitzt jemand drin, der uns einfach nur
ansieht! Das sieht aus& « Einen Augenblick lang erstarb ihre Stimme vor
Verblüffung. Dann keuchte sie: »Das ist ein kleines Mädchen!«
Vorsichtig fuhren sie über den aufgeplatzten Asphalt um den
Bunker herum auf das Boot zu. Jannie schwenkte den Geschütz-
turm angespannt in alle Richtungen, um vor jeder Überraschung
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sicher zu sein. Ein Dutzend Meter vor dem Flußufer hielt Tre-
garth an.
Das Mädchen sah wahrlich sonderbar aus. Auf dem Kopf trug sie einen großen
Sombrero, und dunkle Gläser bedeckten ihre
Augen. Ihr Gesicht und die Hände waren mit einer schmierigen
Farbschicht bedeckt. Sie sah zu dem gepanzerten Fahrzeug auf und sagte
höflich: »Guten Morgen, Senor. Ich heiße Maria. Ich habe geangelt, aber wie
Sie sehen können, habe ich noch nichts gefangen.« Sie deutete auf den leeren
Boden des Skiffs. »Mein
Vater dachte, daß vielleicht der Sturm einige Fische zurückge-
bracht hätte, aber an meinem Köder hat keiner angebissen. Ha-
ben Sie Alligatoren gesehen?«
»Alligatoren?« wiederholte Tregarth verblüfft. Er wandte sich
Jannie zu, die neben ihm Platz nahm. »Wovon redet sie?«
»Das weiß der Himmel.« Sie kurbelte die Scheibe herunter und lehnte sich
heraus. »Was machst du denn hier, Maria?« rief sie.
»Fischen, Senora«, sagte das kleine Mädchen. »Und auch I h-
nen einen guten Morgen«, fügte sie höflich hinzu.
»Guten Morgen«, gab Jannie grinsend zur Antwort. »Ich will ei-
gentlich nur wissen, wo deine Leute sind?«
»Ach, die sind auf der Siedlung auf dem Festland, Senora«, sagte das Mädchen
und wies über den Fluß. »Der Sturm hat ein paar unserer Sonnenschutze
umgeweht, und sie müssen sie na-
türlich sofort reparieren. Aber, bitte, haben Sie Alligatoren gese-
hen?«
»Alligatoren? Nein«, sagte Jannie. »Wie viele Leute leben denn in eurer
Siedlung?«
»Oh, viele, Senora«, versicherte ihr das kleine Mädchen. »Da ist Manuel und
Sergeant Lucas und meine Mutter, Angela, und mein Vater Corporal Hagland und
Commander Ryan und viele andere.«
»Commander Ryan?« Jannie runzelte die Stirn. »Der Astro-
naut?«
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»Genau, Senora«, sagte das kleine Mädchen und lächelte ver-
gnügt. »Wissen Sie, er ist der Commandante von uns allen. Er hält alles in
Ordnung, bis der General McKen von seinem Platz am Himmel wiederkommt.
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Allerdings«, ergänzte sie schüchtern.
»In den Himmel habe ich schon oft geschaut, aber General
McKen habe ich noch nicht gesehen.«
Sie setzte sich auf das Dollbord des Bootes und sah sie gelas-
sen an. »Sie sieht nicht sonderlich gefährlich aus«, sagte Tre-
garth zweifelnd zu Jannie Storm.
»Sie sieht auch nicht so aus, als ob sie ein U-Boot in der Ta-
sche hätte«, schnappte Jannie. »Warum reden wir überhaupt mit ihr?
Wahrscheinlich sollten wir umkehren und zusehen, daß wir von hier
verschwinden!« Als Tregarth die Achseln zuckte, sagte sie unvermittelt:
»Trotzdem glaube ich, daß wir etwas Essen für sie erübrigen können, wenn du
willst. Wenn ihre Leute von Fisch gelebt haben, dann haben sie ganz schön
magere Zeiten hinter sich. Jedenfalls könnten wir ihr ein paar Vitaminpillen
geben
wir haben mehr, als wir brauchen.«
»Warum nicht« Tregarth grinste u nd rief: »Maria, weißt du, was Vitamine
sind?«
»Vitamine, Senor!« sagte das kleine Mädchen zweifelnd.
»Pillen, die dich gesund machen«, erklärte Tregarth. »Als Aus-
gleich für das Gemüse, das ihr nicht mehr anbauen könnt.«
»Oh, aber wir haben doch Gemüse, Senor«, versicherte ihm das Mädchen. »Meine
Mutter hat mir erklärt, daß ich den Salat und das Obst essen muß, und das Obst
macht mir nichts aus, das ist sehr gut, aber die rohen Mohrrüben mag ich nicht
beson-
ders.«
»Frisches Gemüse?«, sagte Jannie verblüfft. »Aber wie& «
Der Blick des kleinen Mädchens glitt einen Moment zur Seite und richtete sich
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